Donnerstag, 18. September 2014

Fieser Käfer - 048

Vor ein paar Tagen ...

.. war ich noch auf einen Lehrgang für Brutkrankheiten in der Imkerschule SE. Da kam das Thema mit dem kleinen Beutenkäfer auch auf und ich nahm mir auch noch ein Broschüre mit. Ein anderer Imker meinte noch: "Das wird uns auch noch ereilen". So ist es denn nun auch! Gestern gab's die erste offizielle Meldung, dass der Käfer bis nach Spanien vorgedrungen ist. Vielleicht zufällig, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall ist er jetzt in Europa und es gibt eine neue, anzeigepflichtig Seuche! In Spanien wurden aber von den Behörden wohl die "notwendigen" Maßnahmen (was das auch immer ist) ergriffen.

Hier ein paar Infos dazu:

http://www.lwg.bayern.de/bienen/info/krankheiten/linkurl_1.pdf

http://www.fli.bund.de/fileadmin/dam_uploads/Publikationen/SHB-2012.pdf

http://www.fli.bund.de/de/startseite/institute/institut-fuer-infektionsmedizin/referenzlabore/nrl-fuer-bienenkrankheiten.html

http://www.beeventure.de/imkerei/honigbiene/bienenkrankheiten/kleiner-beutenkaefer.html

Es gibt zur Zeit keine Chemie die hilft. Coumaphos hilft wohl, geht aber ins Wachs und Honig. Hilft dem Imker also gar nicht.

Die Tipps & Informationen aus den Broschüren finde ich hilfreich und interessant, bspw.:

"...Stellen Sie über Nacht schwache Lichtquellen auf den Boden des Schleuderraums.
Damit locken Sie die positiv phototaktischen (vom Licht angezogenen) Wanderlarven des Kleinen Beutenkäfers an, welche sich in Dunkelheit im Lichtkegel der Lichtquelle versammeln werden. Die angelockten Wanderlarven können anschließend in Seifenlauge oder durch Einfrieren vernichtet werden."

"...Studien aus den USA belegen, dass der ausgewachsene Käfer im Winter in der Bienentraube überleben kann. Bis zu 300 Käfer wurden in Wintertrauben gefunden."

"... Der Käfer ist auch in Bienenschwärmen entdeckt worden. Er kann mit ihnen ziehen oder ihnen folgen."

"...fliegt bis zu 16 km ..."

.. ich hasse ihn jetzt schon, ohne ihn jemals gesehen zu haben. Der ist doch wohl eine echte Seuche, oder?

Der kleine, fieses Käfer lässt sich zu allem übel auch noch von den Bienen füttern, wenn ich es recht in Erinnerung habe. Die Eier legt er dann in den Ecken der Rähmchen ab und die Maden fressen dann alles auf, was nur geht. Achja, der Honig wird dann auch noch ungeniessbar und ist dann vermutlich Sondermüll (nicht in Amerika ..). Das letzte Entwicklungsstadium findet dann in der Erde (unter einer Beute) statt wo er nach Entwicklungsende auch wieder zurückkehrt.

Die Bilder davon sind alles andere als lecker. Bleibt zu hoffen, dass es sich möglichst lange hinzieht, bis er den Rest von Europa erobert. Starke Völker verteidigen besser, und schwache, befallene Völker sollen dann nicht mehr gefüttert werden. Das steht aber alles in den Broschüren und der Imker muß jetzt auch an dieser Stelle seinen Horizont erweitern!

Noch eine schönen Tag,
Karsten

2 Kommentare:

  1. Ach ja, hier noch weitere, allgemeinere Infos:

    http://www.apis-ev.de/fileadmin/Infobriefe_2014/Infobrief_2014_23.pdf

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  2. http://www.fli.bund.de/fileadmin/dam_uploads/Publikationen/Flyer/Flyer_SHB.pdf

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