Samstag, 16. Mai 2015

Tag 1 - Holperige Zucht - 071

Die Zeit zum Züchten beginnt jetzt...

... und so habe auch ich angefangen, meine ersten Serie vorzubereiten. Wie ich schon schrieb, möchte ich mich gerne in der Zuchtrichtung Troisek engagieren und so habe ich mir dann gestern die Maden besorgt, die aus der Linie sind und gut zu den Drohnen auf List passen werden. Doch zuvor muß man sie erst mal groß bekommen und ein passendes Volk haben, um die Zellen auch gut pflegen zu lassen.

Meine Idee, dass mein bestes Volk die Zellen pflegen soll ist (mit vorsätzlichen Verzicht auf Honig!) ist gestern geplatzt. Das Volk war sehr friedlich und hatte aber auch immer noch keinen Honig eingetragen, obwohl es im Raps steht. In der untersten Zarge wurde ich dann fündig. Die Königin hatte ich nicht gefunden, dafür aber eine offene Weiselzelle, wo offensichtlich was geschlüpft war.

Dann fand ich noch drei weitere Rähmchen, wo ebenfalls verdeckelte Weiselzellen dran hingen UND die waren auch schon am tuten - mit anderen Worten, die sind schlupfreif!

Ich habe dann gleich drei Ableger daraus hergestellt und lasse die dann einfach schlüpfen. Da die Königin sehr gut war, habe ich die Hoffnung, dass die daraus schlüpfenden Königinnen ebenfalls gut werden. Ich hoffe mal, dass die ein paar gute Drohnen finden. Ansonsten brauche ich die entstehenden Völker ohnehin für meine eigenen Zuchtziele. Wer für jeden Beute einen Ableger hat, der braucht nichts zu fürchten, so heißt es ...
Also muß ich dieses Jahr mal ordentlich Ableger machen - nur mit etwas mehr Planung hätte es mir besser gefallen. Merke: Völker rechtzeitig und ordentlich durchgucken!

Anbrüter / Vorbrütekasten

Aus dem Volk I habe ich das "Bienenfleisch" für den Vorbrütekasten entnommen und gut 1,5 bis 1,8 kg Bienenmasse reingebracht. Ich habe meinen Kasten selber gebaut, aber man kann sowas auch bspw. bei Holtermann, Seip o.a. kaufen.

Vorbrütekasten mit gefüllten Bechern (Nicot System)
Bevor der Kasten befüllt wird, werden die Löcher mit Kreppband verschlossen. Wenn dann umgelarvt wird, kann man Stück für Stück die Becher ins Pflegevolk geben. Ansonsten würden ja auch die Bienen alle rauskommen - das will man lieber nicht ...

Erste Serie

Mit meiner ersten Serie werde ich die Zucht im weiselrichtigen Volk betreiben. Einige sagen, daß das funktioniert, andere sagen das ist quatsch. Wie auch immer, die erste Serie wird bei mir genau so angesetzt. Mal gucken wie viele Zellen dann hinterher auch angeblasen wurden ;-)
Erfahrung bekommt man bekanntlich nur durchs tun ...

WIE?


Geplantes Pflegevolk vorbereiten:

Die Königin ist auf der untersten Zarge  durch ein Absperrgitter limitiert und legt dort (hoffentlich) fleißig weiter Eier. In der Mitte sind die üblichen Waben mit Stiften, verdeckelter Brut und auslaufender Brut zu finden. Oben drauf ist ebenfalls ein Gitter als Trennung zum Honigraum. Was mir jetzt schon nicht gefällt ist die Tatsache, dass die Drohen in der Mitte feststecken (es werden noch hier und da welche schlüpfen) und nicht rauskommen. Allerdings ist das ja auch nur ein paar Tage, also neun um genau zu sein. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass das Volk dadurch etwas unruhig wird wenn die Drohnen da rumnerven.
Im Honigraum habe ich zwei Waben mit jüngster Brut und ansitzenden Pflegebienen.
In die Mitte kommt dann die Zuchtlatte. Obendrauf werden dann all die Bienen aus dem Anbrüter draufgegeben (1,5 -1,8kg Bienenmasse).
In fünf Tagen sollten die Zellen verdeckelt sein und ich werde Sie käfigen. Alles andere folgt dann in einem späteren Abschnitt in diesem Blog.

Zuchtstoff

Als "Zuchtstoff" werden die Maden bezeichnet, aus denen man die Königinnen ziehen will.
Ebenfalls gestern habe ich mir von dem Züchter Thomas Hamer gutes Material geholt. 
Hier ein paar Bilder von der "frei-hand-umlarv-aktion". Zum Glück hatte Thomas für mich umgelarvt, denn ich hatte auch gar keine Brille dabei .. 
Zum Thema Zucht und beebreed.eu hatte ich letztes Jahr schon einiges geschrieben:


Hier ein paar Impression von der gestrigen Aktion:

Becher bereitstellen - Licht ist auch sehr wichtig!

Such die Made ...

Made gefunden und entnommen

Ab in den Becher

Fingerspitzengefühl und eine ruhige Hand sind wichtig

Abstreifen der Larve

Abgelegte Larve im Weiselbecher

Im Anschluß wird das Kreppband abgezogen und die Larve kommt zur weiteren Pflege ins Volk




4 Wege / Aufzuchtverfahren 

Im Prinzip gibt es dutzende von Möglichkeiten wie man züchten kann multipliziert mit den Wünschen die ein Züchter haben kann. Für mich steht in erste Linie:

a.) Zucht um die eigene Bienenmasse aufrecht zu erhalten
b.) Friedfertige und fleißige Bienen.
b.) und eine eigene Zuchtlinie verfolgen

Dementsprechend suche ich mir ein für mich geeignetes Verfahren raus und beginne damit.

In dem Buch von Tiessler werden im wesentlichen 4 Unterscheidungen getroffen:

  1. Zucht im Pflegevolk mit 9 Tage gesperrter Königin
  2. Zucht über Vorbrütekasten
  3. Zucht über Starter und Finischer
  4. Zucht im weiselrichtigen Volk

QUELLE: "Aufzucht und Verwendung von Königinnen", Seite 58 ff.

Wie ich schon am DIENSTAG, 13. MAI 2014 schrieb, gibt es eine sehr zu empfehlendes Buch!

Titel: Aufzucht und Verwendung von Königinnen. Hier gibt es dazu eine Leseprobe zur Einsichtnahme. Über Amazon ist das nicht erhältlich (was ich auch mal ganz schön finde) und ist für rund 25 Euro im echten Buchhandel zu beziehen.
Ebenfalls bei Buschhausen erschienen ist eine weiteres (tolles!) Buch: Paarungsbiologie und Paarungskontrolle bei der Honigbiene

Wer züchten möchte, dem kann ich die Bücher wirklich ans Herz legen! 

Zum Thema Zucht im weiselrichtigen Volk gibt es auch Tipps aus Kirchhain:


Download Arbeitsblatt


EOF
Karsten








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