Sonntag, 17. Mai 2015

Tag 2 - Zuchlatte einhängen- 072

Tag 2 in der Zucht

Am zweiten Tag meines Zuchtversuchs wird der Zuchtrahmen bestückt und ins Volk gehängt. Was waren die Schritte und u.U. auch die Fehler  bis jetzt?

Zunächst ist die Frage zum Anbrüter: 

Wie viele Bienen  - und zwar junge Pflegebienen - sind im Anbrüter drin? Rein gehören etwa 1,8 Kilo Bienenmasse. Ich habe in den Anbrüter eine Wabe mit schlüpfenden / schlupfreifen Bienen und ansitzenden Bienen reingesteckt. Dann ein "Speck" -Wabe (Futter) mit ansitzenden Bienen und eine Wasserwabe. Die Speckwabe sollte lieber eine Pollenwabe sein, die hatte ich aber nicht und somit musste ich mich mit dem begnügen, was ich gerade zur Verfügung hatte. Als Wasserwabe wurde eine ausgebaute Mittelwand genommen, die ich mit Wasser überspülte habe. Das Wasser sammelt sich dann in den Zellen und bleibt dort zum Trinken zurück.
Offene Brut darf man dort nicht reinstecken, da sonst diese Zellen gepflegt werden und die Bienen ihre Kraft nicht für die Nachschaffung verwenden.

Mein leerer Vorbrütekasten wog ohne Bienen etwa 6 Kilo. Mit Waben, Wasser und Bienenmasse hinterher  gut 10 kg. Heute (einen Tag später ..) denke ich, dass ist zu wenig. Nichts desto trotz hatte ich 8 Waben abgefegt und vermeintlich genug Pflegebienen.

Auswahl des Zuchtmaterials

Mit Sicherheit habe ich sehr gutes Zuchtmaterial von Thomas Hamer bekommen. Vielen Dank an dieser Stelle! Ob die Bienen das aber auch immer so sehen und die Notwendigkeit verspüren, das frisch eingehängte "Zeugs" auch zu pflegen, ist wohl Ermessenssache der Bienen. Wir haben dann noch etwa 45 min gewartet, bis ich die Rückfahrt angetreten habe. Vielleicht war das zu kurz? Die Rückfahrt mit den Zellen dauerte über eine Stunde und nicht gerade wenige Kopfsteinpflaster Straßen säumten meinen Weg. Es würde mich nicht wundern, wenn alle paar Sekunden die Bienen auf Grund der Straßenlage im wieder von den Zellen abgeschüttelt wurden. Unter solchen Umständen würde ich als Biene auch die Arbeit verweigern. Insgesamt habe ich 24 Becher gehabt wo Thomas mir Larven reingepackt hatte.

Einhängen des Zuchtrahmens

Boah, war ich stolz als ich die erste Zelle aus meinem Anbrüter rausgeholt habe. Sogar Bienen hingen dran und 'pflegten' da irgendwas ...  ich denke im Video merkt man das auch.

Das ich mich freue ist zwar eine Sache, aber wenn man mal genau hinguckt, ist  die Zelle doch keine, wo eine Königin draus schlüpfen wird! Der Ausbaufaktor ist etwas bei Null-Komma-Nix.
Ich hatte gestern extra noch gefragt, ob ich die Zellen zur Not auch länger (1-2 Tage) im Anbrüter lassen kann, wenn das Wetter nicht so toll ist. Das ist aber wohl keine gute Idee. Somit musste die Laven heute ihr neues Zuhause beziehen.
Heute hatten wir dann 11°C, 90% Regenwahrscheinlichkeit und Wind. Einen noch schlechteren Tag kann ich mir kaum vorstellen um an den Bienen zu arbeiten. Aber wat mut, dat mut!

Chancen

Von den möglichen Zellen wo was schlüpfen könnte erwarte ich jetzt eigentlich nur noch zehn. 12 Zellen wären mein Wunsch gewesen. Zumindest sahen für mich etwa 10 Zellen so aus, als wenn die weitergepflegt werden könnten. Wir werden ja in den nächsten Tage sehen, wie das Fazit wirklich aussieht.

Resümèe

Ob die Zucht im weiselrichtigen Volk gut oder schlecht ist werde ich am Ende diese Serie 1 nicht sagen können. Zu viele Umstände, die für mein dafürhalten zu schlecht sind, sprechen dagegen. Mit anderen Worten: Es ist nicht aussagekräftig was ich hier mache. Was ist schon eine Serie und wie sollte ich hier ein statistisches Mittelmaß bilden können? Aber in der Imkerei geht's ja auch häufig um Fingerspitzengefühl, nicht wahr? ;-))

Learings:


  1. Der Stand wo der Anbrüter erstellt wird braucht Platz. Ich hatte es mir viel zu eng im Rapsfeld gemacht um den Bauern möglichst viele Pflanzen zu erhalten. Sowas ist quatsch und nervt.
  2. Ein zweiter Mann (Danke an Christian!!!) ist sehr hilfreich beim Befüllen des Anbrüters
  3. Massefestellung: Anbrüter wiegen + Waben wiegen = Nettogewicht. Dann hat man hinterher auch verlässlichere Werte! So habe ich nur ein mittelgutes Gefühl.
  4. Zum Umlarven Licht, Brille und Geduld mitbringen.
  5. Das Umlarven sollte lieber Vormittags stattfinden, damit die "Kellerhaft" auch auf 24h kommt. Ansonsten finden die Bienen ja wirklich gar keine Ruhe. 
  6. Nach dem Umlarven lieber 1,5h warten und dann erst losfahren und den Anbrüter auf die Sitze stellen (zwecks Dämpfung) und nicht auf die Ladefläche.
Dazu kommt noch, dass ich meinen Anbrüter selber gebaut habe und die Platte mit den Bohrungen sowie der Deckel nur in einer Richtung gut draufpassen. Sowas lässt sich mit einem Hobel schnell korrigieren / erledigen, muß aber gemacht werden. Auch sind Markierungen wie z.B. "vorne" oder "hinten" auf dem Deckel des Vorbrütekastens vermutlich ganz praktisch.

Hier also der Film vom heutigen Tag. Die Bienen sind gestern Abend um 21:00h bei mir in den Keller gewandert und heute um 15:00h dann zum Stand. Das Wetter war äußert bescheiden bei 11°C, Wind und angesagten Regen. 
























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